Oxocard
Vor kurzem habe ich durch Werbung über ein neues Produkt von Oxocard erfahren. Oxocard selbst ist ein Schweitzer Unternehmen, was sich der Entwicklung von Minicomputern bzw vorwiegend Lernsystemen verschrieben hat. Die Minicomputer bzw Entwicklungsboards sind einsteigerfreundlich gestaltet und legen den Fokus auf das Programmieren lernen. So gibt es in der Produktpalette beispielsweise den “Artwork” dieser Minicomputer im Kreditkartenformat kommt mit einem guten LCD-Display und einem Steuerkreuz ausgestattet und ist hervorragend zum Programmieren von Animationen gedacht.
Neben den Boards gibt es auch Bücher und Lernmaterial (z.b für Schulen) von der Firma.
Nanopy
Damit viel Code und damit einhergehende Möglichkeiten auf das Board passen verwenden die Oxocards Nanopy. Vielleicht kann man sagen, das ist eine abgespeckte Python-Variante. Dadurch werden aber erst Projekte wie 3D-Animationen und leistungsfähige Algorithmen auf den Minicomputern möglich. Natürlich muss man dafür an anderer Stelle Abstriche machen. Personen, die Python erprobt sind, werden dabei auf bestimmte Konzepte verzichten müssen. Die Boards sind eben für Einsteiger gedacht, unterstützt wird der Einstieg neben der einfachen Programmiersprache und den tollen Boards durch die hauseigene Entwicklungsumgebung. Dieser wird einfach über den Browser aufgerufen und kommt mit vielen nützlichen Erweiterungen, dazu aber später mehr.
Meine erste Oxocard
Oxocard Science+
Zurück zum eigentlichen Thema. Nachdem mir die neue Karte vorgestellt wurde, kam ich gedanklich immer wieder darauf zurück. Schon immer gerne habe ich mit solchen Karten (ESPs, Arduino, Raspi) gelernt, gearbeitet und mich begeistert. Nach zwei, drei Wochen kam dann der Entschluss, dass ich mir den neuen Oxocard Science+ bestelle. Das Besondere an dieser Variante sind die vielen Sensoren. Neben klassischen Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Beschleunigungssensoren kommt das Board auch mit einem CO2, VoC, IAQ und einem leistungsfähigen Distanzmesser, um 7 der 14 Sensoren zu benennen. Ausschlaggebend war für mich aber auch, dass solche Boards interessant für Auszubildende und Studierenden sein können.
VoC: Volatile Organic Compounds, bezeichnet die Gruppe der flüchtigen organischen Verbindungen
IAQ: Indoor Air Quality
Ausgepackt: Der erste Eindruck
Geliefert wird das Board mit einem USB-C-Schwanenhals, dieser kann fest in seiner Position fixiert werden (ähnlich wie ein Draht) und einem Adapterstück auf USB-A.
Tatsächlich war ich erstmal von dem Design beeindruckt. Ich persönlich finde die Karte wirklich toll und ansprechend gestaltet und habe das so vorher auch noch nicht gesehen. Man sieht nicht mal eine Lötstelle und dabei bleibt die Karte sehr flach. Das Ganze wirkt sehr hochwertig und stabil.
Ich habe vorher Nanopy nicht gekannt (nicht in dieser Form) und mich auch nicht mit der Entwicklungsumgebung befasst. Blindlinks gekauft. Dementsprechend war ich auch bei diesem Punkt positiv überrascht. Das Ganze ist wirklich sehr einsteigerfreundlich gestaltet. Man steckt das Board an eine Stromquelle und kann sofort Bespielscripte aufrufen, welche die Sensoren präsentieren, das qualitative LCD möchte ich an dieser Stelle auch betonen. Die Entwicklungsumgebung ist super auf das Lernen ausgelegt. Man kann sich direkt durch gut gestaltete Tutorials durcharbeiten, diese sind interaktiv gestaltet und präsentieren neben den Features der Boards auch die Programmiersprache Nanopy. Es gibt einige Communityscripte von denen man sich inspirieren und lernen kann. Auch ein Debugger, der einem in Laufzeit Werte von Variablen angibt, ist mit an Board. Mit am meisten hat mir aber die eingebettete Dokumentation gefallen. Über einen extra Reiter kann man direkt nach Stichworten suchen und bekommt FAQs oder die Funktionen dazu erklärt. Gerade wenn man sich nach einer vergangenen Zeit nochmal mit dem Board befasst und nur Funktionsangaben etc benötigt, ist das eine tolle Möglichkeit.
Es war aber auch ungewohnt, da mir bestimmte bekannte Funktionen aus Python gefehlt haben. Da ich mich auch vorher nicht über Nanopy informiert hatte, war ich kurz verwundert vlt sogar etwas in Sorge, ob ich mein Projekt überhaupt umsetzen kann.
Fazit
Eigentlich wollte ich in diesem Beitrag direkt auf mein Projekt eingehen. Ich vermute, dass der Artikel dann aber zu lange wird. Daher hier erstmal ein kleines Fazit: Ihr seht, ich bin eigentlich durchweg positiv von der Oxocard am Schreiben. Den Preis finde ich aufgrund der Entwicklungsumgebung, des Designs und auch der teuren Sensoren gerechtfertigt. Mir ist es das wert. Gerade die Einfachheit und die Idee, so Menschen zum Programmieren zu bewegen, finde ich klasse und möchte ich unterstützen. Für gewohnte Programmierer ist es vlt etwas ungewohnt, ich kann aber an dieser Stelle sagen, dass die Entwickler an vieles gedacht haben und auch ich mein Projekt umsetzen konnte. Darüber hinaus wird ständig an der Entwicklungsumgebung und Nanopy weiterentwickelt.
Diesen Artikel schreibe ich übrigens, nachdem ich die Oxocard knapp zwei-drei Wochen in Verwendung habe und die erste Euphorie abgeflacht ist. Ich habe das Board für einen Tag unserer Bachelorstudentin gegeben. Sie programmiert eigentlich nicht so gerne, hat aber auch durch das Board viel Spaß gehabt und sich gerne mit der Thematik befasst.
Links
https://oxocard.ch/